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Gemeinde Wees

Die Gemeinde Wees besteht aus den 5 Dörfern Wees, Oxbüll, Ulstrup, Rosgaard und Rothenhaus. Im Wappen der Gemeinde steht für jedes dieser Dörfer ein Rohrkolben.
Die Stadtrandgemeinde Wees ist mit knapp 2.300 Einwohnern die größte Kommune im Amt Langballig.

Wees

Das Dorf Wees liegt etwa 4 km ostwärts von Flensburg beiderseits der Nordstraße Flensburg-Kappeln.

Zur Entstehung des Namens sagt W. Laur in seinem Buch "Die Ortsnamen in Schleswig-Holstein": "Wir werden wohl mit ziemlicher Sicherheit annehmen können, dass es geographische Benennungen gibt, solange überhaupt eine menschliche Sprache existiert. Die Benennung des umgebenen Geländes entspricht dem Bedürfnis des Menschen, sich in seiner Umwelt zu orientieren und sie in seine Sphäre einzubeziehen ...".
Wees ist ein Ortsname mit Naturbezeichnungen und dürfte mindestens zur Wikingerzeit entstanden sein. Wees, Ves, 1483 Wese, dänisch Vese genannt, bedeutet: "Sumpf, Wiese, sumpfiges Land", 1499 "Weeß", auch "Vese". 1582 bestand das Dorf aus 6 Hufen und 2 Katen und 1685 aus 7 Bohlen (Hufen). Die Gesamtheit der örtlichen Einzelhufen lag im großen Bogen vom Süden über Osten nach Norden am Rande feuchter Wiesen um das Moor. Nur die nördlichste Hufe bekam den Eigennamen "Büllemoos", "Büllmos", "Bulmos". Das Wort ist zusammengesetzt aus "Büll" und "moos". "Büll" ist aus dem dänischen übernommen und entspricht inhaltlich und auch der Gründerzeit nach dem dänischen "böl" und bedeutet "Besitz, Grundbesitz, Hof". Ein "Büll" ist meistens die Bezeichnung für kleine Orte, die aus ehemaligen Einzelhöfen entstanden sind. Hier dürfte "Büll" die Gesamtheit der örtlichen Einzelhöfe bedeuten - "moos" bedeutet "Moor". Bei dieser besonderen Benennung einer Hufe im Dorfe dürfte wahrscheinlich ein Grund zur Unterscheidung vorgelegen haben. Ob dieser in gleichen Namen mehrerer Hufner oder in der Nähe des zur Torfgewinnung abbauwürdigen Moores zu suchen ist, lässt sich nicht ergründen. Jedenfalls aber bedeutet "Büllemoos" "Wohnplatz am Dorfmoor".

Die ehemals großen Moorflächen sind zum Teil trockengelegt und zu Wiesen und Ackerland geworden, aber noch deutlich erkennbar. Es sind die Moore:

  • "Büllemoos"
  • "Neddermoor"
  • "Kere Maren Moose" oder "Marn Moor"
  • "Tornbergmoor"
  • "Blicksmoor"

In dem Landschaftsbild ist noch deutlich erkennbar, dass diese Moore ehemals miteinander in Verbindung standen. Ursprünglich dürfte hier ein zusammenhängender See gewesen sein, an dessen Ufern vor- und frühgeschichtliche Siedlungen lagen. Nur die trockenen Erhebungen zwischen den Seen (Mooren) fanden Interesse für die Anlage von Wohnplätzen; das zeigen die Lageplätze der Hufen aus dem Jahre 1781 noch deutlich an.

Die Flurbereinigungen von 1955/1962 aber veränderte das Dorfbild. Zwei Hufen wurden aus dem Dorf hinaus in die Nähe von Weesries verlegt. Dazu kommen noch die neuen Ortsteile bei Wees-Bahnhof "Heidefeld", auf der Koppel "Peerekop" und am Nordostrand des Dorfes die Siedlung "Im Winkel". Damit wurde Wees zu einem großen Dorf. 1961 schloss es sich mit den Gemeinden Oxbüll und Ulstrup zu einer Großgemeinde zusammen. Zum Ortsteil Wees gehören auch Rothenhaus, die Einzelkate "Geschlossenheck" und Weesries.

Oxbüll

Es ist ein kleines Dorf und liegt an der Straße von Ulstrup nach Rosgaard-Rüllschau. Von 1745-1967 bestand hier eine zweiklassige Volksschule für die Gemeinden Oxbüll, Wees und Ulstrup. 1967 wurden die Kinder in der Dörfergemeinschaftsschule Munkbrarup eingegliedert. Bis 1960 bestand Oxbüll mit Rosgaard und Weesries als eigene Gemeinde. Von da an bildet sie mit den Gemeinden Wees und Ulstrup die Großgemeinde Wees.

Oxbüll ist ein altes Dorf. Es wird am 23. 04. 1582, als Herzog Johann d. J. dies Gebiet übernahm, als "Oxbull" mit 3 Huefnern genannt. Nach W. Laur wird es in LA Schleswig, Abt.21,46 als "Ousbull" bezeichnet, bei Mejer 1649: "Ousbyll". Der Ortsname Oxbüll, dän. "Oksböl" auch "Okseböl", "Oksenböl" oder "Oksnaböl" ist in Nordschleswig, im übrigen Dänemark, in Schweden, in Norwegenund auch auf den Shetlands mehrfach verbreitet, so dass es sich nach Hald (dän. Forscher) fragt, ob bei der weiteren Verbreitung diese Namenswirklich als erster Bestandteil ein seltener Personenname vorliegt, wie früher vermutet, oder nicht eher die Tierbezeichnung dän. "Okse" = "Ochse". Es gibt übrigens in Angeln noch weitere büll-Namen, die mit entsprechenden Haustierbezeichnungen zusammengesetzt sind, so Stutebüll bei Kappeln. Nach Hald wird daher das Grundwort "böll", dt. "büll", in diese Fällen nicht die Bedeutung "Siedlung" sondern "Stall" haben. - In dem Kirchenbuch von 1655-1668 wird es mit 4 Hufen genannt. In den Registern des Kirchspiels wird es am 23. 04. 1677 erstmalig im Geburtsregister als "Ochsbüll" geführt. Im Erdbuch von 1685 wird es mit 4 Hufen und der Kate Oxbüllfeld, im Erdbuch von 1756 mit 3 Hufen, 2 halbe Hufen, und der Kate Rubelei, im Erdbuch von 1779 mit 3 Hufen, 2 halbe Hufen, 4 Katen und der Kate Rubelei genannt. Bei der ersten Fluraufteilung 1781/83 bestehen in Oxbüll 3 Hufen, 2 halbe Hufen, 8 Katen, die Kate Rubelei und die Schulkate. Das Dorfbild hat sich bis 1900 nur durch Errichtung einer Mühle verändert, die aber vor dem 2. Weltkrieg stillgelegt wurde. Die Wohnplätze liegen fast alle an der Durchgangsstraße. Erst nach 1945 vergrößerte sich das Dorf durch einige Neubauten an der Straße nach Wees und durch die neue Siedlungsgruppe auf dem "Süderfeld", jenseits der Nordstraße.

Ulstrup

Der Name setzt sich zusammen aus "Ul" = Wolf und "strup" (= trup bzw. torp) = Dorf. Also: Ulstrup = Wolfsdorf.

Nach Dr. Laur, Schleswig, handelt es sich bei einem großen Teil der "torp" Ortschaften um Ausbauten von älteren Siedlungen. Weil "Brarup" (= Munkbraup) die ältere Siedlung ist, kann angenommen werden, dass Ulstrup von Brarup ausgebaut wurde. Wann das geschah, konnte nicht festgestellt werden. Nach dem Erdbuch von 1685 bestanden im Dorfe Ulstrup 6 volle und 3 halbe Hufen und vermutlich 3 Katen. Die 2 alten Katen in Ulstrupfeld entstanden durch Ausbauten von 2 Ulstruper Katen. Die Kate der Witwe Erna Paulsen (Kaufhaus) bestand vermutlich schon zur Zeit des Rudeklosters als die Heckkate "Stagesheck" oder "Stakettkoppelheck". (Diese Kate gehört zum Stadtgebiet Glücksburg, Ortsteil Ulstrupfeld). 1780 waren im Dorfe noch 6 volle und 3 halbe Hufen und 2 Katen. In Ulstrupfeld waren mit der alten Heckkate zusammen 3 Katen. 1828 sind in Ulstrup 7 volle und eine halbe Hufe genannt. Das Land einer halben Hufe, wovon die Gebbäude abgebrochen wurden, kam zu größten Teil zur Halbhufe Thomas Lund, wodurch die Halbhufe zur vollen Hufe wurde. Aus der Halbhufe Christian Hansen und aus 2 Koppeln der eingegangenen Halbhufe Thomas Asmussen entstand in Ulstrupfeld die Parzellenstelle, welche 1968 Georg Petersen besitzt. Im Jahre 1829 wurden in der Dorfmitte an einem Tage zwei Hufen und eine halbe Hufe durch Feuer vernichtet.

Erst durch die "Flurbereinigung" 1961/63 hat sich das geschlossene Dorfbild verändert. Fünf Bauernstellen wurden aus dem Dorfe hinaus ins Feld gebaut. Mitten im Dorf entstand 1964 eine neue Siedlung mit 6 modernen Wohnhäusern.

Rosgaard

Rosgaard liegt zwischen den Dörfern Oxbüll und Rüllschau. Es ist als Dorf erst 1755/56 entstanden. Vorher lag hier der "Hof Rusgarde", welcher später "Philipshof" hieß. Nach Gude: "Bericht von der Halbinsel Sundewitt und dem Glücksburgschen Erblande ..." vom 15. 03. 1778 soll der Name von "Rus regis" herstammen, welches "Königsfeld" bedeutet. Es lag dem Tal des Ruenbek recht nahe. Der kleine Bach, der durch das lange, sumpfige, von Gestrüpp und Wald bewachsene Tal ("Rhy") floss und noch heute fließt, dürfte damals gewiss von Bedeutung gewesen sein. Es liegt daher nicht fern zu erwägen, ob nicht der Name "Rusgarde" der Sinn "Hof am Rhy" liegt. Jedenfalls reichten früher die Wald-, Wasser- und Sumpfländereien bis zum Hof hinauf. Noch die Flurkarte von 1782 zeigt deutlich die vielen feuchten Wiesen im Raume des Hofes "Rusgarde". Die Ländereien sind zum großen Teil von dem niedergelegten Dorf "Rubüll" oder "Rubye" genommen, das zwischen Rosgaard und Oxbüll gelegen hat. Dieser Hof war ein Meierhof oder Freigut, welches nach Gude König Friedrich der II. einem "alten Hofdiener, Namens 'von Breda', der ihn für einen Einspänner gedient, zeit seines Lebens verliehen hatte". Als Herzog Johann d. J. durch Erbschaft von 1582 Eigentümer diese Gebietes wurde, kam es anders. Der alte Mann lebte ihm zu lange und ward, wie Jon Hoyer erzählt, 1609 mit Hilfe von Pastor Niels (Nicolaus Christian Hassing - Erg. J. St.) bewogen, das Gut zu räumen. Er ist erst 1613 zu Flensburg gestorben. Prof. Müller: "Bericht von etlichen Freygütern in Schleswig". S. 29.) Nach Gude besaß Hofjunker Hans von Gelhorn 1632 das Gut; er ist 1651 gestorben und in der Munkbraruper Kirche begraben. Hans von Gelhorn war (nach Jensen: "Angeln" S. 540) Schlesier. In seiner Zeit trug der Hof den Namen "Philipshof", nach dem Herzog Philip, dem Sohn und Nachfolger von Herzog Johann d. J. Hans von Gelhorn Koltschen stiftete1643 der Rüllschauer Kirche die Empore. Ein Ölgemälde, welches die Familie von 22 Personen darstellt, die um den greisen Familienvater gruppiert sind, hing vermutlich im Eßsal des Philiphofes und ist bei der Parzellierung des Hofes im Jahre 1755 der Kirche in Rüllschau geschenkt worden. (Jensen: Angeln S. 540.) Nach Hans von Gelhorn Koltschen wurde der Hof verpachtet. Aus dem Erdbuch von 1685 und aus den Munkbraruper Kirchenbüchern sind die Pächter bis zur Parzellierung des Hofes 1755 bekannt geworden.

Die meisten in Rosgaard wohnenden Parzellisten übten nebenher einen handwerklichen Nebenberuf aus wie Tischler, Böttcher, Rademacher, Schneider. Nach Schröder, "Topographie von Schleswig-Holstein" sind 1834 in Rosgaard noch 3 Schneider und mehrere Weber.

Der Boden ist nach Süden und Westen lehmig und ertragreich; nach Osten und Norden dagegen ist das Land sandig und bringt geringe Erträge. Große Wiesenflächen sind besonders in Ortsnähe. Moore waren nicht abbaufähig. Die Parzellisten erhielten ehemals aber im Blixmoor bei Weesries zum jährlichen Abbau gegen Geld zugewiesen.

Rothenhaus

Die kleine Siedlung "Rothenhaus" bestand ehemals nur aus einem "Jägerhaus", dem späterem Gasthaus. Es ist in der Zeit zwischen 1700 und 1750 entstanden. Schröder schreibt seiner "Topografie von Schleswig-Holstein": "Rothenhaus liegt an einem Nebenflusse des Ruhnbeks, Silkevad genannt." Silke = Niederung, vad = Watestelle. Also: Silkevad = Watestelle durch einen Bach in der Niederung. Vermutlich dürfte der kleine Bach den Namen "Silke" tragen. Als die Straße von Glücksburg nach Flensburg etwa 1777/78 verbessert wurde, ließ Herzog Friedrich Hinrich Wilhelm von Glücksburg (geb. 1747, gest. 13.03.1778) auf der Wegstrecke zwischen Glücksburg und Wees zwei Holzbrücken bauen, eine über die Schwennau bei Ruhetal, die andere bei Silkesvad. Die letztere wurde Muster für die erste Holzbrücke über die Munkbrarupau bei Munkbrarup im Jahre 1781.

Nach der Parzellierung des Meierhofes entstanden hier mehrere Katen; die erste erhielt den Namen "Coperfeld" (auch "Kohfeld", "Kohlfeld", "Koberfeld"), während später der kleine Ort "Rothenhaus" genannt wurde.